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Geschichte der Flagge der Kanaren (III)

Literarische Hinweise

Andererseits findet sich ein erster literarischer Hinweis auf die Existenz einer Flagge der Kanaren in einem Gedicht eines in Madrid wohnhaften, aber aus Lanzarote stammenden Zeitungsschreibers namens José Betancor Cabrera, der unter dem Pseudonym "Ángel Guerra" (=Kriegsengel) eine Erzählung über die örtlichen Sitten und Gebräuche veröffentlichte. In seinem einzigen Gedichtband unter dem Titel „Allá“(=Dort), den er 1902 in Madrid schrieb und 1904 in Las Palmas de Gran Canaria veröffentlichte, war ein Gedicht „an die Fahne“ enthalten, deren Verse lauten:

Schneidig Dich brüstend
In allerschönsten Farben
Weiß, mit des Ruhmes Weiß
Blau, mit des Himmels Blau

(...)
O Fahne, Mantel unserer lieben Frau,
Nicht kennend meine Liebe zu Dir!
Nicht zeigst du des Blutes Farbe,
Du zeigst des Himmelsreiches Farben!

Der Dichter beschränkt sich in seinem Gedicht darauf, zu erklären, was für Ihn die Flagge der Kanaren ist. Die Farben stimmen mit denjenigen der ersten Register-Flagge überein, obwohl er sich auf „himmelblau“ bezieht und nicht auf das Marineblau, das von den ersten Register-Flaggen bis hin zu den heutigen Flaggen benutzt wird, mit Ausnahme derjenigen der Unabhängigkeitsbewegung, die das ((hellere)) Himmelblau in Ihren Flaggen verwendet. Der Hinweis auf den Himmel könnte aber auch ausschließlich aus Gründen des Versmaßes gewählt worden sein.

Einen weiteren Hinweis auf eine Flagge der Kanaren finden wir in einem Gedicht des aus Teneriffa stammenden föderierten,republikanischen Politikers Nicolás Estévanez y Murphy, scheinbar 1893 geschrieben und veröffentlicht in Las Canarias y nuestras posesiones africanas (=Die Kanaren und unsere afrikanischen Besitzungen), herausgegeben am 19 Mai 1907 in Madrid. In diesem Gedicht führt der Dichter seine Vorstellungen über eine Autonomie des Archipels im Rahmen eines spanischen Gesamtstaates auf dem Hintergrund seiner föderativen und republikanischen Gesinnung aus:

 
Estévanez Flagge (Erholung)
 

Die Flagge von Spanien, stets
Wird sie die Flagge meiner Heimat sein
Aber im Schatten dieses hehren Tuches
Mit den Farben von Mutter Spanien
Wird die dreifarbige Kanaren-Flagge
Leuchten vor der ((ganzen)) Welt,
Die Flagge, die rot, weiß und blau
in meinen Träumen mir erscheint,
auf rotem Tuch der blau mit
Schnee (weiß) bedeckte Teide

Obwohl es keinerlei Aufzeichnungen über das Aussehen dieser Flagge gibt, können wir es wagen, auf der Grundlage der Beschreibung aus dem Gedicht eine Zeichnung zu machen.